Sobald ein Mädchen einen sandalette high heel anzieht, erlebt sie sofort das Glück im Leben – dieser berühmte Satz wird von vielen Fashionistas unterstützt. Wenn wir Absätze aufsetzen, richtet sich die Haltung selbst auf, der Kopf hebt sich, wir beginnen, Bewegungen und Gesten zu kontrollieren, wodurch sie raffinierter und eleganter werden. Heutzutage sind die Absätze eher ein Element der Ästhetik. Ein Symbol der Weiblichkeit und eine Möglichkeit der Selbstdarstellung.

Aber das war nicht immer so.

Zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Ländern erfüllten Fersen unterschiedliche häusliche Funktionen. Wie es sich für die Antike gehört, erschienen die ersten Schuhe mit Absätzen im alten Griechenland und Ägypten.

Die alten ägyptischen Bauern trugen den Absatz, um sich bequemer auf den Feldern bewegen zu können. Der Absatz sorgte für mehr Stabilität und verhinderte, dass Menschen auf dem weichen Boden hinfielen und half ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Dies war besonders während der Nilflut wichtig. Metzger trugen solche Schuhe, um sich nicht mit dem Blut von Tieren zu beschmutzen.

Im antiken Griechenland wurden Schuhe mit Absätzen bei Theateraufführungen verwendet, um die Körpergröße der Schauspieler zu erhöhen. Je höher der Absatz, desto höher war die Figur, die der Schauspieler darstellte. Die Frauen der griechischen Antike begannen, diese Erkenntnis zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie begannen, Nägel (ein Prototyp der Stilettos) an ihren Schuhen zu befestigen, um eine dünne Spur auf dem Boden zu hinterlassen. Es wurde als Signal für den Beginn der Kommunikation angesehen.

Jahrhundert in Japan schützten die hochhackigen Schuhe die Kimono-Absätze der japanischen Schönheiten vor dem Schmutz. Die Höhe des Absatzes hing vom Wetter ab. Und im Osten schützte der hohe Absatz die Füße vor Verbrennungen, wenn man in der Badewanne auf dem beheizten Fußboden war.

Im mittelalterlichen Europa waren die Straßen im Dreck versunken. Die Einheimischen erfanden Holzschuhe, damit sie im Schlamm laufen konnten, ohne schmutzig zu werden. Sie wurden Clogs genannt. Sie sahen aus wie Holzsohlen mit Lederriemen.

Die Geschichte des klassischen Absatzes in seiner traditionellen Form beginnt mit der Barockzeit. Diese Schuhe wurden von Jockeys getragen: Der Absatz verhinderte, dass der Fuß in den Steigbügel sprang. Lange Zeit blieben Absätze ein Thema der Männergarderobe.

Russische Reiter schnitzten Absätze aus Holz und befestigten sie unter der Sohle des Stiefels. Auf der Oberseite der gesamten Konstruktion wurde mit Leder genäht. Später kam der gewählte Absatz: übereinanderliegende Lederschichten, die mit einem Metallbügel befestigt und mit einem Hufeisen ausgekleidet wurden. Es war schwierig, in solchen Schuhen zu laufen, weil der Fuß nicht fixiert war und sie nicht zwischen linkem und rechtem Fuß unterschieden.

Aber es gab eine Frau, die beschloss, dass der Absatz für ästhetische Zwecke verwendet werden sollte und nicht zum Schlammbaden oder Reiten. Sie war Katharina von Medici, Königin von Frankreich im 16. Jahrhundert. Sie trug die Schuhe zu ihrer Hochzeitsfeier. Zu dieser Zeit war er beeindruckende fünf Zentimeter hoch. Ihre „Ausarbeitung“ kam bei den Hofdamen so gut an, dass in einigen Jahren in der weltlichen Garderobe Schuhe auf „Ständern“ obligatorisch waren.

Die legendäre Bloody Mary, Königin Mary Tudor, wollte nicht auf Augenhöhe mit ihren Untertanen sein. Speziell für sie wurde ein kegelförmiger Absatz entwickelt, der dem modernen Absatz sehr ähnlich ist. Die Höhe der Königin über ihre Höflinge sorgte für Bestürzung im Palast.

Ludwig XVI. war wegen seiner Körpergröße komplex und führte auch hochhackige Schuhe in seine Garderobe ein. Anscheinend vergaß der französische Monarch, was das Maß ist, und seine Schuhsammlung umfasste sechzig-Zentimeter (!) Absätze, verziert mit Stickereien, Samt, Schnallen und Juwelen. Es war übrigens in der Zeit, als bei Louis Vuitton die Mode für rote Absätze aufkam – so konnte man den Adel vom einfachen Volk unterscheiden.

Jetzt ist klar, woher Christian Louboutin seine Inspiration bezog.

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